Finanzen

Wie hoch ist der Finanzbedarf während des Studiums?

Zunächst solltest Du Deine monatlichen Fixkosten ermitteln. Diese beinhalten Miete und Nebenkosten wie Strom, Wasser, Heizung, Telefon- und Internetanschluss, Versicherungen, Rundfunkbeitrag, Fahrtkosten, Kosten für Nahrungsmittel, Kleidung und Lernmittel. Laut dem Verband der Deutschen Studentenwerke hatten Studierende im Sommersemester 2019 durchschnittliche monatliche Lebenshaltungskosten von 819 Euro.

Ausgaben, die normalerweise nicht monatlich anfallen sind variable Kosten wie z.B. die jährliche Betriebskostenabrechnung Deiner Wohnung (oft in den Sommermonaten), Dein Semesterbeitrag, aber auch zusätzliche Kosten für Bücher und andere Lernmittel, die oft zu Semesterbeginn anfallen. Auch einen Finanzpuffer für etwaige Reparaturen oder Neuanschaffungen von Geräten wie z.B. einen neuen Laptop für Dein Studium, falls der aktuelle kaputt geht, solltest Du einplanen. Generell ist es gut, einen Finanzpuffer von 3 Monatseinkommen anzusparen. Wenn Du langfristig größere Anschaffungen, einen Auslandsaufenthalt oder eine Urlaubsreise planst, solltest Du dies ebenfalls in Deiner Jahresplanung berücksichtigen. Nachdem Du Deinen jährlichen Gesamtbedarf errechnet hast, ermittelst Du den monatlichen Durchschnittswert, der Dir zur Verfügung stehen sollte.

Um herauszufinden, wie viel Geld Du Dir monatlich dazuverdienen musst, um Deine Unkosten zu decken, berechnest Du jetzt Deine monatlichen Einkünfte wie Unterhalt, Kindergeld, BAföG, Studienkredit. Aus dieser Differenz ergibt sich der Betrag, den Du Dir hinzuverdienen solltest. Darüber hinaus hast Du jetzt einen ersten Überblick, wie viele Arbeitsstunden Du monatlich anstreben musst, um Deinen Lebensunterhalt zu bedienen. Wenn Du langfristig rechnest, kannst Du so Deine monatlichen Arbeitszeiten gut planen: An wie vielen Tagen in der Woche solltest Du arbeiten? Hast Du Freiräume in Deinem Stundenplan, während derer Du arbeiten kannst? Bietet sich eine Arbeit am Wochenende an? Schiebst Du einen Großteil Deiner Arbeitszeit lieber in die vorlesungsfreie Zeit? Hier kommt es Dir sehr entgegen, wenn Dein Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten anbietet.

Diese Finanzquellen können Dir helfen, Dein Studium zu finanzieren

Kindergeld: Jeder Studierende, der noch keine qualifizierte Berufsausbildung  gemäß § 1 Abs. 2 BKGG hat, hat  Anspruch auf Kindergeld, in Höhe von mind. 190€, bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres. Ausnahmen dieser Reglung bestehen nur im Sonderfall, wie z.B. Wehrpflicht, Auslandseinsätze bei der Bundeswehr oder bei einem geleisteten Zivildienst. In diesen Fällen kann man eine Verlängerung oder Wiederaufnahme der Zahlungen beantragen, da in diesen Zeiträumen mithin auch keine Leistungen  in Form des Kindergeldes empfangen werden.

Unterhalt: Gemäß § 1601 ff. BGB hat jeder Studierende, der noch keine qualifizierte Berufsausbildung abgeschlossen hat, ein Anrecht auf Unterhalt seiner Verwandten in gerader Linie (Eltern). Können die Verwandten ihrer Unterhaltsverpflichtung nicht nachkommen, besteht die Möglichkeit BAföG gemäß § 1 ff. Bundesausbildungsförderungsgesetz zu beziehen.

BAföG: Wer bekommt BAföG und wie viel könntest Du bekommen? Persönliche Voraussetzungen für den Anspruch auf Ausbildungsförderung sind grundsätzlich die deutsche Staatsangehörigkeit oder ein in § 8 aufgeführter aufenthaltsrechtlicher Status, die allgemeine Eignung (Abitur) für das gewählte Studium und das Nichtüberschreiten der Altersgrenze von 30 Jahren. Der Betrag wird anhand des Einkommens Deiner Eltern berechnet und die Höhe der Auszahlungen ist bei jedem Antragsteller individuell. Über die Leistung von Ausbildungsförderung sowie über die Höhe der Darlehenssumme nach § 18c wird auf schriftlichen Antrag entschieden. Den Antrag bekommst Du unter www.bafög.de oder Du besuchst das Studierendenwerk Deiner Universität.

Nebenjob: Neben dem Kindergeld, Unterhalt und BAföG stellt das Jobben neben Deinem Studium die wichtigste Einnahmequelle dar. Du solltest darauf achten, dass sich Dein Nebenjob gut mit Deinem Studium vereinbaren lässt. Außerdem bist Du an bestimmte Einkommensgrenzen gebunden, z.B. um BAföG oder die Familienversicherung in der Krankenkasse Deiner Eltern nicht zu verlieren. Außerdem gibt es auch bestimmte steuerliche Vorteile, wenn Du gewisse Einkommensgrenzen nicht überschreitest. Weiteres hierzu erklären wir Dir auf unserer Informationsseite zu Steuern.

Stipendien: Stipendien werden vom Staat und von verschiedenen Institutionen, Stiftungen und Verbänden ausgelobt. Der Vorteil besteht hier darin, dass Du diese Art der Studienfinanzierung später im Gegensatz zum BAföG nicht zurückzahlen musst. Du kannst Dich schon während Deiner Schulzeit nach verschiedenen Stipendien erkundigen, um optimale Voraussetzungen zu schaffen. So sind einige Stipendien neben guten Zensuren auch an ein soziales oder politisches Engagement Deinerseits gebunden. Du kannst Dich auch an Deiner Universität und auf Hochschulinformationstagen über Stipendien informieren. Eine digitale Übersicht findest Du hier.

Kredite, Darlehen und Bildungsfonds: Eine Vielzahl von Banken hält für Studierende das Angebot eines Studienkredites bereit. Dieser soll eine Deckung der Lebenshaltungskosten für den Studierenden in der Zeit seines Studiums ermöglichen und stellt eine alternative Finanzierungsmöglichkeit neben BAföG dar. Das heißt auch Studierende mit einem Förderungsanspruch nach BAföG können von dieser Möglichkeit der Studienfinanzierung Gebrauch machen. Allerdings ist zu beachten, dass die verschiedenen Angebote grundsätzlich nach den Prinzipien eines Darlehens funktionieren:
Du schließt einen Kreditvertrag. Die KfW z.B. zahlt Dir einen monatlich festen Betrag aus, welchen Du nach Deinem Studium zu dem vereinbarten Zinssatz zurückzahlst. Das Studierndenwerk fungiert als Vertriebs- und AnsprechpartnerIn für den Studienkredit der KfW. Die monatlichen Förderbeträge belaufen sich zwischen € 100,00 und € 650,00. Über den Rahmen darfst Du frei entscheiden. Die Verzinsung ist nicht fix und wird an die Kapitalmarktentwicklung angepasst. Bei Vertragsabschluss wird der/dem DarlehensnehmerIn allerdings ein maximaler Zinssatz garantiert, der für einen Zeitraum von 15 Jahren nicht überschritten werden kann. Dir können somit keine überdurchschnittlichen Zinsen aufgedrückt werden. Dennoch solltest Du Dir gut überlegen, ob Du nach Deinem Studium auch noch einen Kredit samt Zinsen abbezahlen willst – gerade bei einem Studienkredit für einen längeren Zeitraum können erhebliche Summen angehäuft werden.

Wohngeld: Das Wohngeld dient der wirtschaftlichen Sicherung und der Unterstützung zum familiengerechten Wohnen. Es wird als Zuschuss zur Miete oder zur Belastung für den selbst genutzten Wohnraum geleistet. Studierende sind antragsberechtigt auf Wohngeld, wenn:

  1. die Förderungshöchstdauer nach BAföG überschritten ist, die Ausbildung abgebrochen oder die Fachrichtung gewechselt wurde, ohne dass ein wichtiger Grund vorlag.
  2. Bei Beginn des Ausbildungsabschnittes die Altersgrenze von 30 Jahren § 10. Abs. 3 überschritten wurde und deshalb kein BAföG gewährt wird.
  3. Der erforderliche Leistungsnachweis nach § 48 nicht erbracht werden konnte oder Leistungen der Begabtenförderungswerke bezogen werden.

Wohngeld wird grundsätzlich für 12 Monate gewährt, soweit keine Gründe für ein Erlöschen des Anspruchs bestehen. Die Höhe der Wohngeld-Leistungen richtet sich nach der Höhe der regionalen Mieten, die in den sogenannten Mietstufen festgeschrieben sind, nach dem eigenen Einkommen und der aktuell zu zahlenden Miete. Wie die meisten staatlichen Leistungen wird auch das Wohngeld nur auf Antrag gewährt. Zuständig ist die Wohngeldbehörde Deiner Stadt, welche Dich auch berät und mit Dir die wichtigen Details in einem persönlichen Gespräch durchgeht. Die anschließenden Formalitäten können postalisch erledigt werden.

Dein Nebenjob bei Staff Eins

Wir helfen Dir dabei, Deine Finanzen zu planen. Wir bieten Dir verschiedene Arten von Arbeitsverträgen, so dass Du ein Modell wählen kannst, das für Deine finanzielle Situation am geeignetsten ist. Über unser Online-Tool weißt Du immer, wie viel Geld Du in einem laufenden Monat bereits verdient hast – so dass Du am Monatsende genügend Einkünfte hast. Deine monatlichen Gehaltsabrechnungen hinterlegen wir digital, so dass Du jederzeit auf diese Unterlagen zugreifen kannst. So behältst Du im Laufe eines Jahres immer den Überblick über Deine Finanzen und kannst auch Deine Arbeit in den Semesterferien optimal planen, ohne Einkommensgrenzen zu überschreiten.

Sparen und Konsumieren

Ende des Monats und Du fragst Dich mal wieder, was mit Deinem Geld passiert ist? So gut wie jeder Studierende kennt das Problem. Aus diesem Grund solltest Du auf Studentenrabatte achten und diese auch nutzen. Es gibt zahlreiche Angebote, wie z.B. Handy- und Internetverträge, Notebooks, Software, Reisen, Zeitungen und Zeitschriften. Auch bei Banken und Versicherungen gibt es oft spezielle Angebote. Du solltest Dich auch unbedingt in Deiner Studienstadt umhören – oft bieten zahlreiche lokale Unternehmen Ermäßigungen speziell für Studierende in ihrer Stadt.